Die Geschichte des Musikvereins Steinberg e.V.

 

 

Die belegbare Tradition des Musikvereins Steinberg geht bis in das Jahr 1808 zurück.

Diese Tradition des Vereins dürfte jedoch wesentlich weiter zurückliegen, wie es

 

Aufzeichnungen des verstorbenen Steinberger Heimatforschers Johann Baptist Müller belegen.

Sie besagen, dass schon 1794 unter dem damaligen Pfarrer Wolfgang Rebhan für die Chormusikanten Pauken, Trommeln und Violinen angeschafft wurden.

 

Diese Chormusikanten waren:

Baumann Michael, Buckreus Johann-Georg, Buckreus Georg, Buckreus Michael, und Neubauer Georg.

 

Die erste Musikgemeinschaft, von der noch die Namen bekannt sind waren:

Beez Christoph, Baumann Adam, ein Buckreus und ein gewisser Geiger.

 

Sie waren die ersten Dorfmusikanten.

 

In der schwierigen Zeit nach dem 2. Weltkrieg waren es wiederum Familien, die das Rückgrat der Musik bildeten. So sind an dieser Stelle vor allem die Familien Beez, Zipfel und Hetzel zu nennen, aber auch viele Jugendliche kamen hinzu.

Besondere Erwähnung verdienen hier Beez Anton, Beez Wilhelm und Müller Ludwig, die die Blasmusik liebten, förderten und auch selbst darbrachten.

 

Bis zum Jahr 1953 gibt es leider keine laufenden Niederschriften über die damalige

Vereinigung der Steinberger Musikanten. Daß aber, wie schon seit jeher, bei allen

kirchlichen und weltlichen Anlässen Blasmusik gemacht wurde, belegen neben den

Kirchenrechnungen die beiden eidesstattlichen Erklärungen von Michael Förtsch und

Altbürgermeister Julius Fischer.

 

In all diesen Jahren lag die musikalische Leitung in den Händen des Steinberger „Originals“ Hans Beez. Im Jahr 1947 übernahm sein Sohn Anton Beez den Dirigentenstab.

 

 

Die erste Generalversammlung, die als solche bezeichnet werden konnte, wurde am 29. März 1953 einberufen. In dieser Versammlung wurden gewählt:

 

1. Vorstand:         Pius Lang

2. Vorstand:         Johann Herzog

Schriftführer:       Adam Zipfel

Kassier:               Ludwig Müller

 

Bemerkenswert ist der damalige Jahresbeitrag von 1.- DM (passive Mitglieder) und

20 Pfennig monatlich von den aktiven Musikern, der geleistet werden musste.

 

 

 

 

 

Am 22.02.1958 wurde in einer außerordentlichen Generalversammlung Ludwig Müller zum 1. Vorsitzenden gewählt. In dieser Funktion brachte er es fertig, eine neue Tuba anzuschaffen, die 1958 von Adam Zipfel übernommen und noch heute vom Ihm geblasen wird.

 

In der Generalversammlung vom 17.03.1962 wurde Heinrich Angles zum neuen Vorsitzenden gewählt. Unter seiner Leitung wurde 1964 die erste einheitliche Uniform angeschafft.

Auch der Beitritt zum Nordbayerischen Musikbund wurde am 09.12.1964 in die Wege geleitet.

 

Der Musikverein Steinberg gehört dem Nordbayerischen Musikbund seit dem 01.01.1965

offiziell an.

 

 Die höchste Auszeichnung im Musikwesen, die „goldene Medaille am blauen Band“ erhielt

1967 Heinrich Angles für den Musikverein Steinberg durch den Präsidenten des deutschen Musikbundes, Georg Bayer.

 

Das herausragende Ereignis dieses Jahres war das Frankenwaldbläsertreffen zum 150-jährigen Bestehen des Musikvereins Steinberg.

 

 

Am 28.01.1968 wurde Franz Lang zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt. Nur wenige Monate später wurde Heinrich Angles mit der goldenen Bundesnadel für seine Verdienste

um den Musikverein Steinberg ausgezeichnet. Ebenso wurde Anton Beez für seine langjährige

und erfolgreiche Tätigkeit als erster Dirigent am 02.03.1969 zum „Ehrendirigenten“ ernannt.

Hiernach wurde Joachim Anders zum ersten und Ludwig Müller zum zweiten Dirigenten gewählt.

 

Im Jahre 1969 schaffte es Franz Lang nach langem Ringen eine neue Bekleidung anzuschaffen.

Diese bestand nun aus einem dunkelblauen Sakko und einer grauen Hose.

 

 

Bei der Jahreshauptversammlung 1973 beschloss man, die Vorstandschaft alle zwei Jahre, statt wie bisher jährlich zu wählen. Den Dirigentenstab übernahm nun Werner Müller, der in Salzburg Klavier und Orgel erlernte.

Ein weiterer Wechsel fand auch an der Führungsspitze des Vereins statt. Clemens Nowitzki wurde überraschenderweise zum neuen ersten Vorsitzenden gewählt, der vorher noch keine ehrenamtliche Funktion innerhalb des Vereins inne hatte.

 

Unter seiner Regie fand am 17.08.1974 zum ersten Mal das bis heute bekannte Jahreskonzert, jetzt Weihnachtskonzert, im ehemaligen Gemeindehaus von Steinberg statt.

 

 

Im Jahre 1975 wurde der damalige Ortsgeistliche und allseits beliebte Pater Josef Unger zum Ehrenmitglied des Musikvereins Steinberg ernannt.

Am 05.06.1975 veranstaltete der Musikverein sein erstes Gartenfest, das bis zum heutigen Tag jährlich einmal durchgeführt wird und in all den Jahren viele Vereine in Steinberg dazu bewegte, dass gleiche zu tun.

Am 28.12.1975 gab Werner Müller seine Tätigkeit als erster Dirigent auf. Diese übernahm nun Walter Franke.

Im Jahre 1977 wurde das 160-jährige Bestehen des Musikvereins Steinberg in Verbindung mit dem 3. Gartenfest gefeiert.

 

  

1978 wurden die vereinsinternen Ehrennadeln angeschafft, um die Mitglieder, die sich besonders um den Musikverein verdient gemacht hatten, zu ehren. Auch nahm in diesem Jahr Werner Müller seine Dirigententätigkeit wieder auf. Sein Stellvertreter wurde sein Bruder Martin Müller. Auch trat Ludwig Müller zu diesem Zeitpunkt noch als stellvertretender Dirigent oft in Erscheinung.

Im Jahre 1979 hieß es erneut das Erscheinungsbild der aktiven Musiker zu wechseln. Die 30 kompletten Uniformen bestanden zu je einer Weste, einem Janker, einem Samtblasrohr „Krawatte“, einer Hose, sowie Ersatzhose. Diese Uniform wurde in den Farben braunbeige gehalten.

Am 18.11.1979 wurde Adam Zipfel, aufgrund seiner herausragenden Verdienste um den Musikverein zum Ehrenmitglied ernannt. Bis zum heutigen Zeitpunkt ist er noch eine der aktivsten tragenden Säulen unseres Vereins, er spielt noch die 2. Tuba, ist Notenwart und ist für unseren Musikverein, sowie für die Vorstandschaft als Vereinsdiener tätig.

Für uns bedeutet dieser Mann im Musikverein eine Gabe Gottes zum Wohle unseres Vereins.

 

Neben vielen Veranstaltungen, an denen der Musikverein Steinberg teilnahm, ragte der Fasching 1981 besonders hervor. Für den Büttenabend wurde am 01.03.1981 extra ein

Festzelt aufgebaut. Über dieses ungewöhnliche Ereignis wurde damals in vielen Zeitungen

berichtet, da zu diesem Zeitpunkt noch keine Halle vorhanden war und noch dazu winterliche

Verhältnisse herrschten. Bei diesem Fasching spielten auch die ehemaligen Musiker des

Musikvereins, die „OLDIES“ mit.

 

Reinhard Reißig ließ beim Weihnachtskonzert 1982 zum ersten Mal die neuen Kesselpauken

öffentlich erklingen. Ebenso konnte auch ein Glockenspiel, sowie eine Verstärkeranlage angeschafft werden.

Nach seinem Umzug 1983 nach Coburg gab Werner Müller die Funktion des 1. Dirigenten offiziell an seinen Bruder Martin ab.

 

In der Generalversammlung vom 17.03.1984 stellte sich Clemens Nowitzki nicht mehr zur

Wiederwahl. Ein neuer Vorstand konnte an diesem Tag nicht gefunden werden. In der zweiten

Generalversammlung am 31.03.1984 wurde schließlich Oliver Weber zum neuen Musikvereins-Vorsitzenden gewählt.

 

Immer wieder stellte sich der Musikverein auch im Bereich Gemeinnützigkeit zur Verfügung.

 

Nachdem man in verschiedenen Probenräumen immer wieder ein neues „Domizil“ errichten musste, konnte man im Jahre 1985 in der „alten Schule“ in Steinberg ein ehemaliges Klassenzimmer als neuen Probenraum herrichten und beziehen, in dem noch heute die wöchentlichen Musikproben (jeweils freitags) stattfinden.

 

Bei der Jahreshauptversammlung am 12.03.1988 ging Roland Barras als neuer 1. Vorsitzender des Musikvereins hervor.

 

Das wohl bedeutenste Jahr in der Geschichte des Musikvereins Steinberg war 1989. In diesem Jahr wurde dem Musikverein die „Pro-Musica-Plakette“ verliehen. Die „Pro-Musica-Plakette“ wird durch den Bundespräsidenten aus Anlass des 100-jährigen Bestehens einer Musikvereinigung auf deren Antrag verliehen.

Allen, die dazu beigetragen haben, dass der Musikverein Steinberg mit dieser „Pro-Musica-Plakette“ geehrt werden konnte, darf an dieser Stelle öffentlicher Dank ausgesprochen werden.

 

Auf musikalischem Gebiet gibt es seit 1989 mit Reiner Nowitzki einen neuen 2. Dirigenten.

 

 

Beim Weihnachtskonzert am 23.12.1989 konnten in der Turnhalle in Wilhelmsthal erstmals nach der Grenzöffnung Mitglieder des Musikvereins Heinersdorf/Thüringen begrüßt werden.

 

Erstmalig, am 17.12.1990, hielt der Musikverein sein erstes Weihnachtskonzert in der kurz zuvor neu eingeweihten „Kronachtalhalle“ in Steinberg ab.

 

Das Jahr 1991 stand ganz im Zeichen der Vorbereitungen auf das 175-jährige Vereinsjubiläum,

verbunden mit einem Kreismusikfest 1992.

 

Im Jubiläumsjahr präsentierte sich der Musikverein Steinberg in einer neuen, fränkischen Tracht. Diese wurde in einem „Fränkischen Abend“ am 01.02.1992 durch das Ehrenmitglied Pater Josef Unger in humorvoller Weise vorgestellt. Martin Müller dankte im Namen aller dem

1. Vorsitzenden Roland Barras für sein engagiertes Eintreten für diese neue Tracht, zumal diese komplett eigenfinanziert wurde, da kurz zuvor alle zugesagten und sicher geglaubten Mittel und Zuschüsse wegfielen.

 

Ein weiterer Meilenstein in der Vereinsgeschichte des Musikvereins Steinberg fand 1992 statt.

Vom 24. – 27.Juli 1992 feierte man das 175-jährige Vereinsjubiläum, verbunden mit einem Kreismusikfest. Unter großen Anstrengungen und Hingaben wurde dieses Fest vorbereitet und durchgeführt, um allen Gästen ein unvergessliches Wochenende in Steinberg zu bieten und einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Neben zahlreichen Ehrungen wurde Ludwig Müller, aufgrund seiner herausragenden Verdienste um den Musikverein Steinberg, zum Ehrenmitglied ernannt.

Fast 40 Musikvereine und Blaskapellen machten dem Jubelverein ihre Aufwartung und verwandelten Steinberg  in ein „klingendes Dorf“.

 

Dirigent Martin Müller, der beruflich bedingt an einer Schule in Weißenhorn/Schwaben tätig war, wurde bis zu dessen Versetzung an die Schule in Sonnefeld/ Landkreis Coburg

durch seinen 2. Dirigenten Reiner Nowitzki in hervorragender Weise vertreten.

Dieser jedoch zog sich durch seinen Wegzug aus Steinberg zurück. An die Stelle von Reiner Nowitzki rückte nun Armin Kotschenreuther als stellvertretender Dirigent.

 

 

 

 

 

Auch der lange gepflegte Brauch des „Maibaumaufstellens“  wurde 1993 vom Musikverein in Steinberg wiederbelebt. Man versucht seither um den 1. Mai an der Kronachtalhalle

diese alte Tradition fortzuführen.

 

Im Jahre 1997 übernahm der Musikverein Steinberg die Patenschaft beim Musikverein Friesen, anlässlich der Anschaffung und Weihe ihrer neuen Vereinsfahne.

 

Beim 25. Gartenfest unseres Vereins am 16.07.2000 wurde Hermann Geiger für seine langjährige, aktive Mitgliedschaft, sowie für seine über 40-jährige unermüdliche Tätigkeit als Vereinskassier zum Ehrenmitglied ernannt.

 

Beim 26. Gartenfest im Jahre 2001 konnte der Bevölkerung ein zusätzliches, neues „Outfit“

präsentiert werden. Neben der bodenständigen, fränkischen Tracht, treten nun die Aktiven

auch in schwarzen Hosen, einem roten Polo- und/oder Sweatshirt, sowie einer blauen Regenjacke,

jeweils mit Vereinswappen, auf.

 

In der Generalversammlung vom 01.04.2001 vollzog sich ein Wechsel in der Führung des

Musikvereins. Martin Müller wurde neben seiner Tätigkeit als 1. Dirigent auch zum neuen 1.

Vorsitzenden gewählt, da momentan niemand anderer gefunden werden konnte, der dieses Amt ausfüllte. Aufgrund dieser Doppelbelastung, die nun auf Martin Müller lag, wurde jedoch nach vier Jahren (zwei Amts-Perioden) mit Daniel Müller am 16.04.2005 ein neuer 1. Vorsitzender gewählt und in seinem Amt bestätigt.

 

Auch wurde zu diesem Zeitpunkt Armin Kotschenreuther zum neuen 1. Dirigenten „befördert“.

 

Bei der Jahreshauptversammlung am 31.03.2007 wurde von der Mitgliederversammlung eine neue,

überarbeitete Vereinssatzung einstimmig verabschiedet, sowie die Eintragung in das Vereinsregister

beim Amtsgericht in Coburg beantragt. Der Musikverein Steinberg darf sich nun seit dem 22.05.2007

"eingetragener Verein e.V." nennen.

 

Aufgrund ihrer Verdienste um den Musikverein Steinberg e.V. und die Blasmusik in Steinberg werden

Herr Otto Zipfel und Herr Clemens Nowitzki beim traditionellen Gartenfest am 11.06.2006 zu Ehrenmitgliedern ernannt.

 

Am 18.11.2009 feiert unser Ehrenmitglied Adam Zipfel seinen 90. Geburtstag.

 

Am 12.01.2010 verstirbt unser Ehrenmitglied und langjähriger aktiver Musiker Hermann Geiger.

 

Im Frühjahr 2010 nimmt die neu gegründete Bläserklasse ihre Arbeit auf. Mit dabei (in Ausbildung)

sind: Lea Hofmann: Querflöte, Jonas Baierlipp: Trompete, Julia Konrad und Daniel Becker (beide Posaune).

 

Am 2. Mai 2011 verstirbt viel zu früh und für uns alle unfassbar im Alter von nur 43 Jahren unser 1. Dirigent

 

 Armin Kotschenreuther.

Die Geschicke der aktiven Mannschaft obliegt von da an wieder in den Händen von Martin Müller

und Markus Hofmann.

Am 12.04.2012 verstirbt unser Ehrenmitglied und langjähriger aktiver Musiker Johann Kutnyak.

 

Beim Gartenfest am 17.06.2012 wird Herr Reinhard Wachter für sein 50-jähriges aktives Wirken im Musikverein Steinberg e.V.

zum Ehrenmitglied ernannt.

 

Seit dem 25.05.2014 hat der Musikverein Steinberg e.V. ein weiteres Ehrenmitglied: Martin Müller (40 Jahre aktiver Musiker, 30 Jahre Dirigent ) wird

aufgrund seiner Verdienste um die Blasmusik in Steinberg und für den Musikverein diese hohe Ehre zuteil.

Unser ältestes Mitglied im Musikverein Steinberg, Herr Adam Zipfel, wird für seine 75-jährige Treue zum Musikverein Steinberg e.V. geehrt.

 

Aus dieser langen Tradition heraus und der überaus reichen Geschichte des Musikvereins Steinberg, konnten hier nur die wichtigsten Fakten festgehalten werden. Der Musikverein Steinberg ist einer der herausragenden Kulturträger in der Großgemeinde Wilhelmsthal. Der Musikverein, der sich vorwiegend der konzertanten Blasmusik verschrieben hat, sieht es im weltlichen und kirchlichen Bereich als unverzichtbar an, festlichen Anlässen den passenden Rahmen zu verleihen. Einer seiner vornehmsten Aufgaben sind das Heranführen von Schülern und Jungendlichen an die Blasmusik, wobei der Verein selbst diese ausbildet, oder sie bei Lehrgängen des Nordbayerischen Musikbundes fördert, um sie am Ende in die Musikkapelle des Vereins zu integrieren.

 

 

Der Musikverein Steinberg, eine gesunde Mischung aus „alten“ erfahrenen Hasen und vielen, jungen Nachwuchsmusikern, die sich für eine Sache einsetzen:

 

 „In Freud und Leid, zur Musik bereit !“